Hüte waren schon immer meine Leidenschaft

 

Ein Hut ist etwas ganz Besonderes! Schon als Kind liebte ich Hüte und trug sie auch. Damals waren es die Hüte meiner Eltern und Großeltern. Da sie mir allesamt zu groß waren, band ich mir das bunte Schnupftuch meines Großvaters um den Kopf und schon saß der Hut perfekt. 

 

Einen Hut zu haben machte mich damals wie heute stolz und ich liebe es, einen Hut in meine Hand zu nehmen, sein Material zu fühlen, Struktur und Farbe wahrzunehmen und mit ihm in einen stillen Dialog zu treten. Meine Hüte sind meist alte Schätze aus aller Herren Länder, die den Weg zu mir finden. Wir freunden uns an und dann erzählen sie mir ihre Geschichten. 

 

Manche Hüte sind kaum getragen und haben noch nicht viel erlebt, andere wiederum blicken zerbeult und verknautscht auf eine bewegte Vergangenheit zurück. So hörte ich lustige und außergewöhnliche Geschichten, traurige wie auch dramatische und natürlich so manche Liebesgeschichte, einfach alles. Faszinierend! 

 

Ich schreibe jede Geschichte auf und dann erwecke ich den Hut zu neuem Leben. Wie das geht? Ganz einfach. Der Hut nimmt ein Bad, wäscht sich rein, um wenig später in neuem Glanz zu erstrahlen. Dann sucht er sich seinen Schmuck aus und bei alledem helfe ich ihm. Das ist überaus spannend, denn jeder Hut ist eigen und möchte seinem neuen Besitzer gefallen. Wenn die beiden sich gefunden haben, macht er sich wieder auf seinen Weg.

 

 

 

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   Meine Heimat ist der südliche Oman. Der antike Weihrauchhafen Sumhuram liegt nur wenige Kilometer östlich von Salalah. Als Teil der sogenannten Weihrauchstraße war die Stadt, aus der ich stamme, einst eine blühende arabische Handelsstadt, von deren Vergangenheit heute nur noch Ruinen zeugen.

 

Dieser Ort war umgeben von Bäumen, die das duftende Harz hervorbringen, aus dem der kostbare, bernsteinfarbene Weihrauch entsteht. Wegen seines hohen Ölgehalts brennt Weihrauch leicht und wird nicht nur als Heilmittel, sondern auch bei religiösen Ritualen verwendet. Es war sehr heiß an diesem Tag, und in der Eingangshalle des Weihrauchmuseums saßen alte Frauen und flochten Hüte, so auch mich.

 

Ich war in besten Händen, fingerfertig verliehen sie mir meine einzigartige, schöne Form. Es dauerte nicht lange und schon wurde ich entdeckt. Damit begann meine Reise mit dem Schiff über die Meere. Nun ruhe ich mich auf einem alten Koffer aus, aber nicht mehr lange, denn ich bin jetzt wieder bereit, weiterzuziehen.

 

   Ich komme aus Marrakesch, genau genommen vom berühmten Djemaa El-Fna„Hast du einen Tag  in Marokko, dann verbringe ihn in Marrakesch. Hast du nur eine Stunde, so verbringe sie auf dem Djemaa El-Fna“, so sagt man in Marokko.

 

Der Djemaa El-Fna in Marrakesch ist unbestritten Marokkos schönster SoukIch bin aus festem Stroh gefertigt und meine Reise begann 2018. Seitdem habe ich schon viel erlebt und kann unglaubliche Geschichten erzählen.

 

Nun bin ich hier bei MLM angekommen und habe ein feines Perlengewand. Die Perlen stammen aus Singapur, genaugenommen aus Little IndiaMehr verrate ich nicht, oder vielleicht eines noch: jetzt bin ich bereit, weiter zu reisen.

   Meine Heimat ist Buenos Aires. San Telmo war nicht mein Zuhause, aber irgendwann fand ich mich dort wieder. Szeneflair der besonderen Art, Street-Art, Pop-up-Kunstgalerien, die bis spät in die Nacht geöffnet haben, verleihen diesem Stadtviertel einen besonderen Zauber. Ebenso das Nachtleben und natürlich (natürlich!) der Tango.

 

Mit alledem hatte ich zwar keine Berührung, allerdings mit dem Markt auf dem Plaza Dorrego.  Alles, was das Herz begehrt, findet man dort und so wurde auch ich gefunden, von einer blonden Frau. MLM war damals Fotografin und nahm mich mit. Erst fotografierte sie mich und dann nahm sie mich in ihre Hände, und ehe ich mich versah, war ich auch schon auf ihrem Kopf und das fühlte sich von Beginn an sehr vertraut an. Ich würde sagen, es war Liebe auf den ersten Blick und so ist es noch immer. Ich reiste mit ihr durch die Welt und das tue ich auch noch bis heute. Es hat sie nie gestört, dass ich mit der Zeit aus der Form geraten bin, denn auch das liebt sie an mir. Ich bin eben einzigartig. So wie Du?

 

   Ich bin noch jung und kann noch von keinen Erlebnissen berichten, dabei würde ich das doch so gerne. Ich kam als Rohling zu MLM, sie sah mich an und verlieh mir die Form, die ich jetzt habe. Sie spürte genau, wie ich aussehen wollte und so suchte sie diese wunderbare Brosche für mich aus und ein unkonventionelles Hutband.

 

Damit ich bei Wind nicht abhebe, habe ich ein Lederband für den Ernstfall. Das heißt, wenn es hart auf hart kommt, dann verhilft eine marokkanische Münze dem Band zum richtigen Sitz. Übrigens bin ich jetzt bereit, etwas zu erleben und meine Reise anzutreten. Mit Dir?

 

   Wahrscheinlich bin ich einer der ältesten Hüte in MLM’s Sammlung.

Ich stamme aus den 1930er Jahren und gehörte einer bemerkenswert liebenswürdigen Dame, die mich stets gut pflegte. Als sie nicht mehr ausging, fand ich bei ihrer Enkelin ein neues Zuhause, die mir ein neues Outfit verpasste. Nun bin ich todschick und fühle mich sehr wohl.

 

Wie ihr euch sicher denken könnt, habe ich viel erlebt, und jetzt ist für mich wieder die Zeit gekommen, auf Reisen zu gehen. Mit mir wird es nicht langweilig, das kann ich versprechen, denn schließlich habe ich eine bemerkenswerte Vergangenheit. Die erfährst Du selbstverständlich, wenn Du Dich für mich entscheidest.

 

 

 

   Ich bin ein portugiesischer Bolero aus Wollfilz, doch ehe ich darüber nachdenken konnte, wie sich mein Dasein gestalten könnte, wurde ich in feines Seidenpapier eingeschlagen und in einen Karton gepackt. Noch bevor ich protestieren konnte, war ich das erste Mal auf einer Reise ins Ungewisse, bei der ich ordentlich durchgeschüttelt wurde. Ich erinnere mich genau daran, wie es war, als ich schließlich irgendwo ankam und das Ziel erreichte. Zuerst hörte ich Stimmen, dann war es plötzlich ganz still. Der Karton wurde vorsichtig geöffnet, es wurde hell, das Seidenpapier knisterte leise und dann war ich geblendet vom Sonnenlicht. Wie schön, nein, wie wunderschön, ich sah mich um und fand mich auf einer Wiese mit hochgewachsenen, stolzen Bäumen.

 

Ein altes schwarzes Fahrrad lehnte an einem der Bäume und ich verstand, warum ich durchgeschüttelt wurde. Eine Frau lachte, ein fröhliches Lachen. MLM betrachtete mich aufmerksam, sie redete mit mir, doch ihre Sprache war mir fremd. Allerdings verstand ich sofort, dass sie ein bestimmtes Ziel verfolgte. Ihre Hände fühlten sich auf seltsame Weise vertraut an und ich schmiegte mich an ihren Kopf, als sie mich aufsetzte. Es war ein gutes Gefühl und ich erkannte meine Bestimmung: ein portugiesischer Bolero zu sein, der mit Stolz getragen werden will. 

   Ich bin ein Hut aus den 1950er Jahren, mein Zuhause war Berlin. Wie ich zu MLM kam, kann ich nicht mehr sagen. Wie auch immer, hier gefällt es mir und ich selbst finde mich auch wieder schön.

 

Meine Geschichte? 

Die erzähle ich demjenigen, der sie mit mir weiterschreiben möchte...  Bin schon ziemlich gespannt, auch auf Dich.

 

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Der Weg des Bogens

 

„Zen zu studieren bedeutet, sich selbst zu studieren.

Sich selbst zu studieren bedeutet, sich selbst zu vergessen.

Sich selbst zu vergessen bedeutet, eins mit den 10.000 Dingen zu sein.

Eins mit den Zehntausend Dingen zu sein bedeutet, Körper und Geist von uns selbst

und Körper und Geist der Welt um uns fallen zu lassen.

Die Spuren des Erwachens ruhen im Verborgenen.“

 

(Dogen Zenji)

 

Nicht nur Kleopatra liebte  die Kraft und die Energie des Lapis Lazuli...

die alten Ägypter verehrten ihn als heilig und verwendeten den Edelstein als Grabbeigabe. 

Man sagte ihm göttliche Kraft und das unendliche Leben nach.

So war er bei den alten Griechen, Römern und den Indianern ein bedeutender Schutzstein.

 

Der Lapis war für sie ein Himmelsstein,

der Frieden, Weisheit und Liebe demjenigen bringt, der ihn besitzt.

Dem Lapis spricht man magische Eigenschaften zu, er besitzt intensive Heilkräfte

und birgt starke Eigenschaften für die Meditation.

 

Der Edelstein ist lichtbringend – er lässt das wahre Ich erkennen.

Dunkelblaue Steine geleiten dich in die große Tiefe deines Geistes, dies kann kein anderer Stein erreichen.

 

Mein Stein der Könige ist aus Kalifornien und er wurde von Indianern geschliffen,

er hat eine unglaubliche Energie, deshalb  kann ihn nicht ständig tragen,

die Seite des Steins, die auf der Haut liegt, färbt sich fast weiß...

 

Wenn du in der Natur eine Feder findest, die am Boden  liegt,

geh nicht vorbei, heb sie auf,

betrachte sie aufmerksam und schreib mit dem Federkiel deine Initialen in die Erde,

sage deinen Wunsch auf und stecke die Feder genau an der Stelle senkrecht in den Boden.

 

Lege eine Münze oder ein (Edel)Steinchen als Geschenk für die Feen dazu,

so werden sie dafür Sorge tragen das dein Wunsch in Erfüllung geht

und das Schicksal sich wohlwollend für dich fügt.

(Vorausgesetzt die Feder ist nicht ganz schwarz oder ganz weiß)

 

Nach alter griechischer Tradition war der Olivenbaum der heilige Baum der Stadt Athen.

Als die Stadt noch namenlos war, buhlten die Göttin Athene und der Meeresgott Poseidon um die Gunst der Bewohner.

Beide sollten ein Geschenk machen, wer der Stadt das schönste brachte, sollte Namenspatron werden.

 

Poseidon schenkte der Stadt einen Brunnen, in dem Salzwasser sprudelte,

Athene brachte einen wunderbaren Olivenbaum.

Er versorgte die Bevölkerung  mit den Olivenfrüchten, aus denen Öl gewonnen wurde,

und das Holz des Baumes konnten sie sich ebenfalls zunutzte machen.

So ging das Duell zu Athenes Gunsten aus und die Stadt wurde nach ihr benannt...

Ja, das grenzenloseste aller Abenteuer der Kindheit, das war das Leseabenteuer. 

Für mich begann es, als ich zum ersten Mal ein eigenes Buch bekam und mich da hineinschnupperte.

In diesem Augenblick erwachte mein Lesehunger, und ein besseres Geschenk hat mir das Leben nicht beschert.

 

(Astrid Lindgren)

 

Ohne Begeisterung geschah nichts Großes und Gutes auf der Erde,

und die man für Schwärmer hielt, haben dem menschlichen Geschlecht die nützlichsten Dienste geleistet.

Trotz allen Spottes, trotz jeder Verfolgung und Verachtung drangen sie durch,

und wenn sie nicht zum Ziele kamen, so kamen sie doch weiter und brachten weiter.

 (Johann Gottfried von Herder)

Lao Tzu says: I have three treasures, guard them an keep them save.

The first is Love. The second is, Never too much. The third is, Never be the first in the world.

Through love, one has no fear,

through not doing too much one has amplitude of reserve power,

through not presuming to bet he first in the world one can develop one’s talent and let it mature.

Septembermorgen

 

Im Nebel ruhet noch die Welt,

noch träumen Wald und Wiesen,

bald siehst du, wenn der Schleier fällt,

den blauen Himmel unverstellt,

herbstkräftig die gedämpfte Welt

in warmen Golde fließen.

 

(Eduard Mörike)

 

Sehe ich einen Rabenvogel, denke ich sogleich an Hugin und Munin.

In der nordischen Mythologie symbolisiert der Rabe die Weisheit,

so ist es nicht verwunderlich,

dass der Gott Odin stets in Begleitung seiner beiden Kolkraben Hugin und Munin ist,

die auf seinen Schultern saßen und ihm berichteten, was auf der Welt vor sich ging.